Review

Den Hype um diese spanische Zombiehorrorproduktion aus dem Jahr 2007 habe ich geflissentlich ignoriert und sie mir erst jetzt angeschaut. Den überwiegend positiven Meinungen kann ich nur beipflichten, denn so wenig neu, spätestens seit „Blair Witch Project“, die Idee auch ist, einen Horrorfilm durch die subjektive Perspektive einer von den Protagonisten mitgeführten Kamera zu zeigen, so handelt es sich hier glücklicherweise um eine vernünftige TV-Kamera und kein Amateur-Equipment, so dass der Zuschauer trotzdem eine Menge zu sehen bekommt. Und das Gezeigte hat es wirklich in sich und ist verdammt unheimlich. Zudem fällt die Identifikation mit den Eingeschlossenen leicht, ja, man fiebert sogar richtiggehend mit und fühlt sich bald ähnlich gehetzt und hilflos wie die Opfer. Das Spiel mit den Kameraperspektiven ist also gelungen, die Darstellung der unterschiedlichen Charaktere inkl. der Hausbewohner größtenteils auch, der Actionanteil ist hoch und Stimmung und Atmosphäre passen – wie sieht’s mit der Handlung aus? Nicht ganz so gut. Manch ein späteres Zombieopfer verhält sich angesichts seiner Situation verdammt unangemessen, so dass man es am liebsten anschreien möchte; eher unwahrscheinliche und dadurch unglaubwürdige Zufälle treiben die rasante Dramaturgie künstlich voran. Und nach einer der packendsten, spannendsten Sequenzen des Films komplett auf ein richtiges Finale, einen Showdown oder von mir aus auch ein „Happy End“ zu verzichten und nach nur 70 Minuten Nettospielzeit einfach endgültig das Licht auszuknipsen, war keine gute Idee, lässt „[REC]“ unrund erscheinen und bringt ihn um meine persönliche „Sehr gut“-Wertung. Schade. Trotzdem ein sehr erfrischender, fesselnder, europäischer Zombie-Beitrag.

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